Fischereigesellschaft Innsbruck

Das "Küchenfenster" beachten!

16.05.2015, Bäche

Kapitale Fische sollte man nicht entnehmen. Ihre Genetik und ihr Laichpotenzial sollen dem Gewässer erhalten bleiben. Natürlich will man seinen kapitalen Fang gerne herzeigen, vielleicht wandert er sogar zum Präparator. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, außergewöhnliche Erinnerungsstücke bereichern unser Fischerleben. Für die Küche allerdings sind besonders große Fische zu schade, sagen Fischbiologen.

 Wer immerzu die Großen entnimmt, selektiert das Genmaterial seines Gewässers in Richtung Kleinwüchsigkeit. Dazu kommt, dass große Elternfische auch wesentlich mehr Laich produzieren als kleine. Die Nachkommen großer Exemplare weisen zudem eine höhere Überlebensrate auf. Als "Küchenfenster" für Bachforellen empfehlen wir daher ein Entnahmemaß von 30 bis 40 cm. Fischgourmets behaupten überdies, dass größere Fische nicht mehr so gut schmecken.

Diese Empfehlung ist natürlich differenziert anzuwenden. Die importierte Regenbogenforelle stellen wir nicht unter diesen speziellen Schutz. Besonders im Inn, wo der Nachwuchs viel stärker auf Besatz basiert als auf natürlicher Reproduktion, kann eine große Regenbogenforelle bedenkenlos entnommen werden. Die Äschenentnahme ist hier ohnehin so bescheiden, dass sie als vernachlässigbarer Faktor gelten kann. 

Der Vorschlag des "Küchenfensters" kommt vom Verein "Die Bewirtschafter", die ihre Reviere an Ybbs und Kamp besonders hegen. Bei einem Vortrag im Tiroler Fischereiverband haben sie ihre Argumente überzeugend darlegen können.

Kapitale Bachforelle. Fotografieren und schonend zurücksetzen!
Kapitale Bachforelle. Fotografieren und schonend zurücksetzen!